Im Land Bremen haben sich zahlreiche Unternehmen und Dienstleister aus Windindustrie und -logistik angesiedelt – ein Kompetenzzentrum, das die gesamte Wertschöpfungskette umfasst. Weil der Ausbau der Offshore-Windenergie auf Nord- und Ostsee eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Energiewende spielt, setzt der Bremer Senat auf eine steigende Nachfrage in diesem Bereich. Mit dem geplanten Offshore-Terminal Bremerhaven (OTB) will die Landesregierung die Position des Hafen- und Industriestandorts im jungen Markt stärken und ausbauen. Wann mit dem Bau des OTB begonnen werden kann, steht allerdings noch nicht fest – das Bauvorhaben wird derzeit durch einen Rechtsstreit blockiert.
Land und Seestadt setzen große Hoffnungen in den OTB. Am Weserufer im Süden von Bremerhaven soll eine 25 Hektar große Verladezone für Windenergieanlagen entstehen – eine Hafenanlage, die dazu dienen wird, die Anlagen vorzumontieren und umzuschlagen. Die 500 Meter lange Kaje wird Platz für zwei bis drei Offshore-Errichterschiffe bieten.
Schon heute findet die Offshore-Branche in Bremerhaven gute Ansiedlungs- und Expansionsmöglichkeiten vor: Im südlichen Fischereihafen stehen etwa 200 Hektar Gewerbeflächen für neue Betriebe und Erweiterungen zur Verfügung. Der geplante Offshore-Hafen wird das Profil des Standorts weiter schärfen. Bremerhaven punktet mit der Nähe zum seeschifftiefen Wasser, einer leistungsfähigen maritimen Infrastruktur und einem breitgefächerten Firmen- und Forschungs-Cluster.
Forschung, Entwicklung, Produktion, Service und Wartung – Unternehmen und Institute der Windenergie-Branche bilden an der Weser ein starkes Netzwerk. Bekannte Produzenten, diverse Zulieferer und Dienstleister verbinden sich mit einer exzellenten wissenschaftlichen Infrastruktur (Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES, Windkanalzentrum, Institut für Windenergie). Diese Kombination ist in Europa einmalig.
Die Hafengruppe Bremen/Bremerhaven gehört zu den leistungsfähigsten Zentren der Logistik in Europa. Die Zwillingshäfen erfüllen lebenswichtige Aufgaben für die Wirtschafts- und Exportnation Deutschland. Außerdem haben sie große Bedeutung für den Arbeitsmarkt: Das Hafengeschäft sichert direkt und indirekt die Arbeitsplätze von mehr als 77.000 Menschen und damit etwa 20 Prozent aller Stellen im Land Bremen.