Nach Brandschaden: Eimerkettenbagger wird ersetzt

 

Veröffentlicht am 23. April 2025

Ende November kam es – aufgrund eines technischen Defekts, wie die späteren Ermittlungen ergaben – zu einem schweren Brand im Maschinenraum des bremenports Eimerkettenbaggers Bremerhaven. Jetzt steht fest: Eine Reparatur des mittlerweile 45 Jahre alten Arbeitsschiffs ist angesichts der Höhe der Kosten und des Alters des Eimerkettenbaggers nicht zu rechtfertigen.

Bis zu 2,5 Millionen Euro – wenn nicht während des Werftaufenthalts weitere Schäden auftauchen: So lautet die Bewertung eines eigens zur Ermittlung der Schadenhöhe beauftragten Sachverständigenbüros. Der Betrag sei allerdings nur als Richtwert und Schätzung zu verstehen – aufgrund potenziell noch verborgener Details könne der Reparaturaufwand noch steigen, heißt es in dem entsprechenden Gutachten. Zudem würde das Schiff so oder so mindestens für gut ein Jahr ausfallen – so in etwa lautet die Schätzung für die Reparaturzeit.

Am Ende ist nun nach umfangreicher Prüfung und Abwägung eine Entscheidung gefallen: Aufgrund der hohen Reparatur – und der in Zukunft aufgrund des hohen Alters des Schiffes zu erwartenden steigenden Wartungskosten und Werfzeiten wird der Eimerkettenbagger außer Dienst gestellt.

„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht“, berichtet Henry Behrends, Leiter des Geschäftsbereichs Hafenbetrieb bei bremenports, „aber alles andere wäre wirtschaftlich nicht vernünftig, zumal das künftige, vom Senat- und den Hafenausschussmitgliedern beschlossene Nassbaggerei-Konzept für Bremen und Bremerhaven so oder so eine Außerbetriebssetzung des Arbeitsschiffs vorsieht. Das geschieht nun durch den Brand etwa zwei Jahre früher als geplant.“

Denn letztlich soll, so das Baggereikonzept, künftig vor allem auf Wasserinjektion – kurz: WI – zur Erhaltung der Wassertiefen in den Häfen gesetzt werden. Vorteil dabei: Die Ablagerungen am Hafenboden werden durch mit entsprechenden Wasserinjektionsgeräten ausgestattete Arbeitsschiffe aufgewirbelt, lösen sich als Sediment im Wasser und werden bestenfalls bei der nächsten Ebbe wieder Richtung Nordsee abtransportiert. „Mit der Hol Blank und der Hol Deep haben wir zwei entsprechende Arbeitsschiffe bereits seit langem erfolgreich im Einsatz – mittelfristig soll ein drittes entsprechendes Schiff hinzukommen, um den WI-Bereich weiter auszubauen“, so Behrends.
 

Eimerkettenbagger im Neuen Hafen

Dort wo weiterhin – wie etwa in abgeschleusten Bereichen – konventionell gebaggert werden muss, soll nun künftig und möglichst kurzfristig statt des Eimerkettenbaggers eine gecharterte Arbeitsplattform mit Greifbagger – besetzt mit Kollegen aus der bremenports Baggereiabteilung - zum Einsatz kommen. „Zudem werden wir wie schon seit Jahren zusätzlich auch Drittfirmen beauftragen, wenn es nötig ist“ erklärt Behrends. Alles in allem sei diese Gesamtlösung wirtschaftlicher als auf eine Reparatur des ehedem schon sehr wartungsanfälligen Eimerkettenbaggers zu setzen. Einschränkungen, was nötige Baggerarbeiten in den Häfen angeht, bedeute der Ausfall des Eimerkettenbaggers für die Hafenanrainer sowie -nutzerinnen und -nutzer nicht: Die Wassertiefenunterhaltung in den Häfen ist weiterhin sichergestellt.

Das Personal, das bislang im Zusammenhang mit dem Eimerkettenbagger eingesetzt war, wird bereits jetzt für den künftigen Einsatz auf den WI-Arbeitsschiffen geschult. „Die Baggereikollegen müssen also keinesfalls durch den Brand des Eimerkettenbaggers um ihre Jobs fürchten. Im Gegenteil, wir sind froh, dass wir dieses Fachpersonal angesichts der Situation auf dem Arbeitsmarkt haben und halten können“, betont Behrends. Nachdem auch das Hafenressort der fachlichen Einschätzung zugestimmt hat, wurden heute auch die Mitglieder des Hafenausschusses über die Außerdienst-Setzung des Eimerkettenbaggers informiert: Das altgediente Arbeitsgerät der bremischen Häfen wird nun verkauft werden.

  • Portrait von Matthias Koch
    Matthias Koch

    Pressesprecher

Diesen Artikel teilen