Andreas Harms ist Geschäftsführer bei der Heinrichs Logistic und bei der Heinrichs Stauerei in Bremen und Bremerhaven. Das Unternehmen bietet Leistungen um das Auspacken von Containern, Umschlag von Schwergut, Stauberatung, Kommissionierung und Lagerung sämtlicher Güter, nationale und internationale Distribution und speditionelle Abwicklung an. Andreas Harms ist seit 2003 im Unternehmen.
Wie sind Sie damals zu Ihrem Unternehmen gekommen?
Mein beruflicher Werdegang in diesem Unternehmen ist interessanterweise eng mit der Messe München verknüpft. Tatsächlich kam ich durch eine andere berufliche Funktion zum Unternehmen. Der damalige Geschäftsführer wollte unbedingt, dass ich zur Messe in München fahre, weil er meinte, dass dies die beste Gelegenheit sei, mich schnell vielen relevanten Personen vorzustellen. So habe ich dann am 1. Mai angefangen und war nur zehn Tage später, am 10. Mai, direkt auf der Messe in München.
Sie wurden also direkt ins kalte Wasser geworfen. Welche beruflichen Erfahrungen hatten Sie zuvor?
Ich kam aus der Speditionsbranche, war mehr im LKW-Speditionsbereich unterwegs. Dann bin ich in den Hafenbereich gewechselt und bei Heinrichs gelandet. Damals waren sie zum ersten Mal als Aussteller auf dem bremenports-Gemeinschaftsstand. So war ich nach nur zehn Tagen im Unternehmen bereits eine ganze Woche auf der Messe. Das war für mich extrem wertvoll, da ich in dieser kurzen Zeit unglaublich viele Menschen aus dem Hafenbereich kennengelernt habe.
Was waren Ihr ersten Eindrücke von der Messe?
Ein großer Vorteil war, dass ich nicht auf einem Einzelstand war, sondern auf einem Gemeinschaftsstand. Da rücken die Bremer Unternehmen zusammen und man knüpft viele Kontakte direkt am eigenen Stand mit den Mitausstellern.
Sie hatten vermutlich schon vorher Messen besucht. Was hat Sie an dieser besonders beeindruckt?
Ich war beeindruckt, wie groß sich einige Player dort präsentiert haben. Besonders beeindruckend war, was Unternehmen wie Dachser, Schenker oder Kühne+Nagel dort aufgefahren haben. Da habe ich mich gefragt: Was für Summen werden hier investiert? Aber natürlich machen diese Unternehmen das nicht ohne Grund, sie sehen darin einen klaren Nutzen.
Wo sehen Sie den Wert dieser Messe?
Eine Messe dieser Art kann man nicht direkt messen. Es ist keine Verbrauchermesse, auf der man Produkte verkauft. Wenn Verträge unterschrieben werden, sind diese in der Regel schon vorher ausgehandelt worden. Die Messe dient in erster Linie dazu, sich zu zeigen, bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Gerade für uns ist es eine wertvolle Gelegenheit, Kunden aus dem süddeutschen Raum, Österreich oder Tschechien zu treffen, die man sonst mühsamer vor Ort besuchen müsste.
Wie planen Sie Ihre Termine auf der Messe?
Ich versuche, Termine bis etwa 14:00 Uhr zu legen. Danach nutze ich die Zeit, um andere Stände zu besuchen, sei es der Hamburg- oder Rotterdam-Stand oder Firmen, mit denen wir zusammenarbeiten. Diese gegenseitigen Besuche sind für den Austausch wichtig.
Gibt es einen Stand, der Sie besonders beeindruckt hat?
Es sind oft die großen Unternehmen, die sich mit riesigen Ständen präsentieren. Aber was mich manchmal mehr erstaunt, ist, wie viel noch immer in Merchandising investiert wird. Kugelschreiber, Feuerzeuge, Prospekte – das ist in meiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäß.
Wie sieht Ihr Angebot konkret aus?
Wir sind ein Hafenumschlagsunternehmen und eine Stauerei. Wir bieten unsere Dienstleistungen nicht nur in Bremerhaven und Bremen an, sondern auch in Wilhelmshaven, Cuxhaven oder bei Bedarf auch in anderen Häfen. Darüber hinaus bieten wir auch Vor- und Nachläufe an, also den Straßentransport – vom kleinen Paket bis zum Großtransport quer durch Europa.
Wie sieht Ihre Kundenstruktur aus? Gibt es eine hohe Fluktuation?
Unsere Kundenstruktur ist sehr stabil. Ich kenne fast jeden unserer Kunden persönlich. In den Top 50 unserer umsatzstärksten Kunden gibt es pro Jahr vielleicht 1-3, die wechseln – also eine sehr niedrige Fluktuation. Das liegt aber oft weniger an unserer Leistung, sondern daran, dass sich Ladungsströme verlagern.
Gibt es etwas, auf das Sie sich besonders freuen?
Ja, vor allem auf die Abendveranstaltungen. Sei es der Gemeinschaftsabend der Aussteller oder der Bremen-Abend – dort ergeben sich oft die besten Gespräche, die nicht geplant sind.
Wann ist die Messe für Sie erfolgreich?
Wenn ich nach der Messe das Gefühl habe, dass ich wertvolle Gespräche geführt habe, Kontakte pflegen konnte und vielleicht sogar neue Kooperationen entstanden sind. Das ist oft nicht sofort messbar, aber einige Monate später merkt man dann, dass sich aus einem Messegespräch doch eine Zusammenarbeit ergeben hat.
Danke für das Gespräch.